Montag, 17. Januar 2011

Die Reise geht weiter...

Geraldton wird in unserem Reiseführer ziemlich angepriesen, doch wir kamen leider erst gegen Abend am Donnerstag, den 06.01.2011, dort an und fuhren am nächsten Tag auch schon gegen 8 Uhr los, sodass wir nicht viel von der Stadt sahen. Dafür nutzten wir unseren letzten Tag vor der Ankunft in Perth, um auf der Strecke noch einige Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Den ersten Stop machten wir bei der Pinnacles Desert, einer Wüstenlandschaft mit Tausenden von Kalksteinsäulen, von denen einige über 5 Meter hoch sind. Wir fuhren mit unseremVW-Bus den Rundweg zwischen den Säulen entlang und Chris, „the boss“, posierte mit seinem Schwert wie in einem Film. Der Spaßfaktor wurde dann in den Sanddünen von Lancelin gesteigert. Dort wagten wir einen Sprung von der schneeweißen Düne herab. Den feinstaubigen Sand schüttelten wir noch aus unseren Haaren als wir in Perth bei den Kennedys ( Familie von Chris ) ankamen.
Dort wurden wir direkt freundlich in Empfang genommen. Nach einem kurzem Aufenthalt beim Stadtarzt, wegen Annikas entzündeten „bites“, räumten wir das Auto aus und fuhren mit allen in die nahegelegene Essenmall. Dort gab es ein leckeres indisches Gericht und das beste Eis seit langem. Abends gings dann noch eine Runde in den Pool, bevor wir dann müde auf die Couch fielen. Am nächsten Tag zeigte uns Chris ein paar Ecken von seiner Stadt. Der Kingspark mit dem Ausblick auf die Skyline von Perth gefiel uns am Besten. Später räumten wir beide die Küche auf und backten einen leckeren Kuchen, als Dank dafür, dass wir bei den Kennedys übernachten durften.
Samstagnacht fuhren wir zusammen mit Rene ( einem Arbeitskollegen von Alex' Bruder ) zum Flughafen, um Christoph dort abzuholen. Als er dann grinsend mit einer geschmuggelten Haribo-Dose durch die Tür kam, war die Freude groß und die Müdigkeit vergessen. Gegen 3 Uhr nachts kamen wir wieder bei den Kennedys an und Christoph zauberte ein paar Kleinigkeiten von unseren Lieben zu Hause aus seinem Rucksack, was uns sehr glücklich machte.
Chris Vater bot uns an, weiterhin in seinem Haus zu übernachten, sodass wir viel Geld für die accommodation sparen konnten. Außerdem half uns die gesamte Familie Kennedy bei der notwendigen Auto-Suche. Gemeinsam mit Christoph und Rene haben wir nämlich beschlossen die Route bis nach Brisbane auf eigene Faust zu fahren. Chris wollte anfangs seinen geliebten „Milton“ nicht hergeben.Doch unter Zureden von Dean und der Beteuerung von Alex, dass wir auf ihn Acht geben, wurde er weich und verkaufte ihn uns schließlich. Somit blieben uns noch ein paar entspannte Tage, in denen wir unsere Route planen konnten.
Alex war inzwischen in Deans Zimmer umgezogen, während Christoph und Annika die Sofas nutzten und Rene und Tom es sich auf Matratzen auf dem Boden gemütlich machten. Die nächsten Tage verliefen ziemlich relaxt und doch erlebten wir immer wieder etwas Neues. So brachte uns Dean Australien Football bei und nahm Alex mit zum Boxtraining. Chris und Dean zeigten uns den „Kennedy“ (City)-Beach mit seinen meterhohen Wellen. Wir versuchten den riesigen „waves“ standzuhalten, wurden aber immer wieder weggerissen. Ein paar Tage später fuhren wir zusammen mit Sean zum Cottesloe-Beach. Hier verhielt sich das Meer eher ruhig, sodass wir ein paar Beachspiele starten konnten.
Am Dienstag nahmen wir den Zug nach Fremantle, einer kleinen Stadt an der Mündung des Swan-Rivers. Nach einem kurzen Sprung in die Touri-Info besuchten wir das Western Australian Maritime Museum in einem herrlichen Gebäude am Hafen. Es stellt das Verhältnis zwischen Western Australia und dem Meer dar, dass für das Schicksal Fremantles und das des ganzen Staates eine große Bedeutung hatte. Unser nächstes Ziel war das 1831 erbaute Round House. Es ist älteste öffentliche Gebäude von Western Australia und diente früher als Gefängnis. Wir mussten Kopf und Arme durch einen alten Holzbalken schieben, dann wurden unsere Urteile von dem Gefängniswärter vorgelesen. Alex tötete im Jahre 1832 ein Schwein. Vielleicht ist das der Grund, dass sie jetzt Vegetarierin ist?! Annika wurde für ihre Lügen im Gericht am 01.01.1835 für 7 Jahre nach Tasmanien verbannt. Aber da wollten wir ja sowieso noch hin. :) Die beiden Jungs wurden beim Beklauen eines Schiffes erwischt und bekamen jede Menge Peitschenhiebe auferlegt.
Nachdem wir unsere Strafen abgesessen hatten, ging es weiter zu den Maritime Museum Shipwrecks Galleries und zum Old Fremantle Prison.
Gegen 15 Uhr traten wir die Heimreise an. Papa Kennedy hatte uns gesagt, wir sollen den Bus Nummer 99 nehmen und so freuten wir uns darüber, dass dieser direkt vor uns hielt, ohne darauf zu achten in welche Richtung er fuhr. Wir fragten lediglich den Busfahrer, ob er in der Boulevard im Vorort Floreat hält, woraufhin er bejahte. Also stiegen wir ein. Doch statt den normalen 20 Minuten tuckerten wir einfach mal 2,5 Stunden durch ganz Perth! Das hätte der Busfahrer uns auch ruhig sagen können... Andererseits: Wer hat schonmal eine zweieinhalbstündige Seightseeingtour für 3,70$ gemacht?! :)
Abends machten wir einen Großeinkauf und organisierten einen netten BBQ-Abend für die Kennedys, als kleine Anerkunng für die kostenlose Unterkunft in ihrem Haus.
Trotz der Erfahrung vom Vortag wagten wir uns am Mittwoch, den 12.01.2011 erneut in den Bus, um uns Perth City anzuschauen und einige Erledigungen zu machen.
Christoph bekam endlich seine eigene Handykarte um Julia anzurufen. Und für Milton kauften wir eine Kühlbox, eine Matratze, einen Ball und ein paar Aufbewahrungsboxen.
Zufrieden stiegen wir in den (richtigen) Bus und waren sage und schreibe 15 Minuten später in Floreat.Am Abend klärten die Jungs das Geschäftliche mit Chris und wir Mädels trafen schonmal ein paar Vorbereitungen für die Weiterreise.
Den Donnerstag verbrachten wir mit Autoputzen, Einkaufen und Packen. Zwischendurch blieb noch Zeit für einen Football-Kick im Park oder eine Runde im Pool. Unseren letzten Abend in Perth ließen wir in gemütlicher Runde vor dem riesigem Flachbildfernseher ausklingen.

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